Im 19. Jahrhundert wurden Kurtisanen oft als eine spezielle Form von Prostituierten betrachtet, jedoch mit einigen Unterschieden in ihrem sozialen Status und ihrer Rolle. Kurtisanen waren häufig gebildet, elegant und hatten oft Zugang zu wohlhabenden Klienten, darunter Adelige und wohlhabende Bürger. Sie boten nicht nur sexuelle Dienstleistungen an, sondern auch Gesellschaft, Unterhaltung und oft auch politische oder gesellschaftliche Einflussnahme. Die gesellschaftlichen Veränderungen im 19. Jahrhundert, wie die Industrialisierung und die Urbanisierung, führten zu einer Zunahme der Prostitution insgesamt. Während Kurtisanen in bestimmten Kreisen als angesehen galten, wurden viele Frauen, die in die Prostitution gedrängt wurden, oft stigmatisiert und hatten weniger soziale Mobilität. Die Unterscheidung zwischen Kurtisanen und anderen Prostituierten war also sowohl eine Frage des sozialen Status als auch der Art der Dienstleistungen, die sie anboten. Die gesellschaftlichen Normen und die Moralvorstellungen jener Zeit trugen dazu bei, dass Kurtisanen in einem anderen Licht gesehen wurden als die Mehrheit der Prostituierten, obwohl beide Gruppen oft in ähnlichen wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen lebten.